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After Sunset: The Right Choice? ist eine Kurzgeschichte aus der Warriors App von Victoria Holmes. Die Geschichte zeigt eine Konversation zwischen Blattsee und Brombeerkralle nach dem Tod von Habichtfrost. Sie ist aus Blattsees Sicht erzählt.

Übersetzung[]

Nach Sonnenuntergang: Die richtige Entscheidung?

Blattsee trat aus den Bäumen hervor und trottete den Hang hinauf, bis zu der Stelle, an der sie den gesamten See überblicken konnte. Sie hatte Lichtherz aufgetragen, Feuerstern während seines Schlafes zu beobachten. Der DonnerClan-Anführer hatte zwar kein Leben in der Fuchsfalle verloren, aber sein Nacken wurde gequetscht, so dass er für eine Weile weder essen noch reden konnte. Blattsee erschauderte, als sie sich an seinen Anblick erinnerte. Er lag ganz still, die Falle eng um seinen Nacken liegend, und eine Blutspur führte von seinem Körper bis ganz zum See herunter, wo Habichtfrost halb an Land und halb im Wasser lag und scharlachrote Wellen sein Fell umspielten.

Blut wird Blut vergießen und rot in den See fließen, erst dann kehrt Frieden ein...

Die Prophezeiung ist wahrgeworden: Brombeerkralle hatte seinen Halbbruder Habichtfrost getötet, um Feuerstern zu retten. Blattsee schüttelte ihren Kopf. Der SternenClan hatte ihr vielleicht den Traum mit den Brombeerbüschen mit Krallen, die schützend das Lager eingekreist hatten, gesandt, aber trotzdem hatte sie nichts als Angst gespürt, als Feuerstern Brombeerkralle zum Zweiten Anführer ernannt hatte. Und ihr erster Gedanke war, als sie Feuersterns zusammengesackten Körper neben der Falle sah: Brombeerkralle hat das getan.

Sie erreichte die Hügelspitze und blieb überrascht stehen. Eine Katze saß mit dem Rücken zu ihr. Sein Kopf war gesenkt und die Schultern gekrümmt, so als ob der See zu schmerzhaft zum Anschauen wäre.

"Brombeerkralle?"

Brombeerkralles Kopf schoß hoch und er sah nach hinten. "Blattsee. Ich habe nicht erwartet dich hier zu sehen." Seine Stimme war flach und seine bernsteinfarbenen Augen trübe.

"Ich... ich komme oft hier hoch, um den See zu bewundern", miaute Blattsee. Ihr Herz hämmerte in ihrem Brustkorb und sie ermahnte sich, aufzuhören so ein Mäusehirn zu sein: Brombeerkralle hatte seine eigene Verwandtschaft getötet, um Feuerstern zu retten. Es gab keinen Grund, Angst vor ihm zu haben. Brombeerkralle stand auf. "Ich will dich nicht stören. Eichhornschweif wundert sich wahrscheinlich sowieso, wo ich bin."

"Nein, bleib ruhig", sagte Blattsee ihm. "Hier ist genügend Platz." Sie deutete mit ihrem Schweif auf das Stück Grasland, das zu WindClan-Territorium wird, wo der Boden anfängt sich zu senken, bevor er wieder zu einer längeren, flacheren Erhöhung wird.

Brombeerkralle nickte und setzte sich hin. Fast augenblicklich krümmten sich seine Schultern und er schloss seine Augen.

"Ist alles in Ordnung?", fragte Blattsee. Sie konnte nicht ignorieren, wie entmutigt er aussah. "Ist es wegen Habichtfrost?" Es machte Sinn, dass Brombeerkralle um seinen Bruder trauern würde, ganz egal, wie er starb.

"Nein", miaute Brombeerkralle ohne aufzusehen. "Es ist wegen mir."

Blattsee setzte sich. Dabei entlastete sie ihren wachsenden Bauch zu einer Seite hin, bis sie bequem saß. Oh meine kostbaren Jungen, was wird nur passieren, wenn ihr ankommt? Sie drängte den Gedanken beiseite. Es war noch genügend Zeit, sich darüber Sorgen zu machen.

"Du kannst mit mir über alles reden, weißt du,", sagte sie zu Brombeerkralle. "ich bin deine Heilerin, das ist ein Teil meiner Aufgaben."

"Aber wenn du keine Heilerin wärst, dann würdest du nichts mit mir zu tun haben wollen, nicht wahr?", funkelte Brombeerkralle sie an. "Gib es zu Blattsee, du traust mir auch nicht mehr, als der restliche DonnerClan und du wünschst dir, dass Feuerstern mich nie zu seinem Stellvertreter ernannt hätte."

Blattsee sträubte das Fell. "Falls du dich daran erinnerst: Es war mein Traum vom SternenClan, der Feuerstern versichert hat, dass du die richtige Wahl bist!"

Glühende bernsteinfarbene Augen brannten in ihre. "Ich wette du wünscht dir, nie die Augen geschlossen zu haben."

Blattsee holte tief Luft. "Ich muss dir nicht trauen, Brombeerkralle. Der SternenClan billigt dich und meine Schwester liebt dich. Ich hoffe nur, dass du nichts tust, was einen von ihnen enttäuscht."

Brombeerkralle sah zu Boden. "Und was ist dann mit heute? Das war alles meine Schuld."

"Was?" Blattsee war geschockt. "Wie kannst du so etwas sagen? Du hast Feuerstern gerettet!"

"Ich musste meinen eigenen Bruder töten. Mein erster Tag als Zweiter Anführer und ich musste das Leben einer Katze auslöschen. Was ist das bitte für ein Anfang?"

"Ein unglücklicher", gab Blattsee zu. "Aber in den Augen des Clans bist du jetzt ein Held."

Brombeerkralle hob seinen Blick in ihre Richtung. "Wirklich? Oder glauben sie ich bringe Unglück, weil ich noch keinen Schüler hatte?"

Blattsee zuckte zusammen. Brombeerkralle hatte recht: Viele Katzen waren besorgt, dass Feuerstern das Gesetz der Krieger gebrochen hatte, indem er einen Stellvertreter auswählte, der noch kein Mentor gewesen war. Und sie teilte die Ängste der anderen.

War das heutige Blutvergießen und die Gewalt eine Warnung, dass das Gesetz nicht hätte gebrochen werden dürfen? Aber wenn der SternenClan dies missbiligt, warum haben sie ihr dann ein Zeichen geschickt, das Feuersterns Entscheidung besiegelte? Sie schüttelte den Kopf, um ihn frei zu machen.

"Ich kann es so gut versuchen, wie ich nur kann, aber ich werde nie irgendetwas richtig machen", knurrte Brombeerkralle und Blattsee war über die Bitterkeit in seiner Stimme erschrocken. "Ich bringe dem DonnerClan nichts als Ärger, weil ich Zweiter Anführer wurde, wenn ich es eigentlich nicht hätte werden dürfen. Meine Clankameraden haben mir vorher nicht getraut. Und jetzt werden sie mir für alles, was schief läuft und für jeden verlorenen Tropfen Blut, die Schuld geben. Was ich auch mache, ich werde meinen Clan von innen heraus zerstören."

Das Blut rauschte in Blattsees Ohren und ihre Augen wurden vom roten Licht der untergehenden Sonne geblendet, als diese den See blutrot färbte. Brombeerkralles Worte hörten sich nicht wie eine Drohung an, sondern wie eine Prophezeiung.

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